Terroir, das haben wir schon gehört, ist der moderne Begriff für Boden und erklärt, warum die Weine einer bestimmten Region so einzigartig sind. Das Zusammenspiel von Boden, Mikroklima und letztendlich auch die individuelle Handschrift eines Winzers prägen die Weine. 

Die rein südliche Exposition der Weinberge, die perfekte Hangneigung, der Main als Regulator des Mikroklimas, wärmespeichernden Mauern, feuchtigkeitsspendende Waldränder – all das sind ideale Voraussetzungen für den Anbau von Spitzenweinen.

Der Muschelkalk im Boden prägt die Eigenart der Weine, die hier im Bereich Maindreieck vor allem sehr mineralisch sind. Weiter, Richtung Steigerwald dominiert der Keuper Boden und die Weine werden in Hinblick auf die Aromatik eher würzig.

Geographisch gliedert sich der Weinanbau in Franken in Mainviereck (begrenzt durch die Städte Aschaffenburg, Lohr Wertheim und Miltenberg), Maindreieck mit Würzburg (begrenzt durch die Städte Gemünden, Schweinfurt und Marktbreit) und den Steigerwald. Außerdem wird in Franken noch im Saale- und im Taubertal, sowie zwischen Röttingen und Schäftersheim, in den Haßbergen und seit 2009 auch wieder in Bamberg Weinbau betrieben.

Im Gebiet von Aschaffenburg Richtung Frankfurt findet man das kristalline Urgestein als Hauptnährboden, mainabwärts in der Region um Bürgstadt ist der Buntsandstein zu finden, hier und in und Würzburg dominiert der Muschelkalk und weiter Richtung Iphofen ist überwiegend der Keuper zu finden. Das Gebiet entlang des Steigerwalds mit seinen Gipskeuperböden in Verbindung mit dem Kontinentalklima gilt als ein weltweit herausragendes Weißweingebiet.

Das führt uns zu etwas ganz Besonderem hier in unserer Region: zur fränkischen Trias. Vor etwa 240 Millionen Jahren bedeckte das sogenannte Triasmeer Mainfranken. Es wurde aufgestaut durch Spessart und Odenwald, bis der Main allmählich sein Tal als Abfluss des Meeres in die Berge hineingrub. Die letzten Spuren des Meeres stammen aus der Zeit vor etwa 180 Millionen Jahren. In diesen 60 Millionen Jahren dazwischen lagerten sich die bereits erwähnten drei Schichten ab, die heute den Hauptnährboden des Frankenweins bilden: Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper – zusammen auch die fränkische Trias genannt –  wobei sich im bunten Keuperboden alle Varianten von Tiefsee über Flachmeer bis Festland mit Flachwasserzonen zeigen. Das kann man heute noch an Versteinerungen erkennen.[1] Der Buntsandstein ist die älteste Trias-Schicht in Franken. Auf ihm lagerten sich Muschelkalk und zuletzt der Keuper als dritte Schicht ab.

Als vor rund 30 Millionen Jahren der Oberrheingraben mit der Auffaltung der Alpen einbrach und damit großer Druck auf die Schichten der Trias ausgeübt wurde, stellten sich die einzelnen Schichten, bedingt durch tektonische Hebungen und Senkungen, schräg auf. Und so entstand die fränkische Schichtstufenlandschaft. Mit der Zeit legte die Erosion dann die unterschiedlichen Schichten frei, so dass heute Wein auf Böden angebaut wird, die hunderte Millionen Jahre alt sind.

Durch diese spezielle Bodenbeschaffenheit entstehen hier ganz besondere Weine, sehr mineralische Weine – oft mit würzigem Geschmack. Der Mineralstoffgehalt der Weine spielt deshalb – anders als in allen anderen Anbaugebieten – in Franken auch bei der Qualitätsprüfung eine Rolle.

Ja, und welche Art Weine werden bei uns nun so produziert? Der Anteil der Weißweine liegt hier in der Region bei rund 82 Prozent und der Anteil der Rotweine bei rund 18 Prozent.

[1] Quelle: LWG Unterlagen, Geologische Grundlagen, Dipl. Biol. Gerhard Eppler