Unter den deutschen „bestimmten Weinbaugebieten“ – erkennbar am b. A. auf dem Etikett – hat Franken in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmestellung:
Da ist einmal die Leitsorte Silvaner und dann der meist sehr trockene Ausbau der Weine. Fränkisch trocken steht für Weine mit maximal 4 Gramm Restzucker pro Liter Wein. Und zu guter Letzt werden die Frankenweine oft in den Bocksbeutel abgefüllt – das äußerlich auffälligste Merkmal des Frankenweins.

Die Form
Der Bocksbeutel ist die typische und sehr bekannte Flaschenform für qualitativ höherwertige Frankenweine. Er ist auch in Portugal gebräuchlich. Etwa 30 Prozent aller Weine aus Franken werden in diese Flasche gefüllt. Der Glaskörper ist flach und bauchig mit kurzem Hals. Die Herkunft des Namens ist nicht abschließend geklärt. Eine Herleitung geht auf die Trinkbehälter der Mönche im Mittelalter zurück, die für Wasser Ledertaschen in Form eines runden Beutels mit Korken bei sich trugen. Eine andere Geschichte besagt, dass die Flaschenform vom Hodensack des Ziegenbocks abgeleitet wurde.
Seit 1989 ist der Bocksbeutel in der EU geschützt und darf nur noch für fränkische Weine verwendet werden. 2015 stellte der Fränkische Weinbauverband den neu gestalteten „Bocksbeutel PS“ vom Designer Peter Schmidt vor, der die bisherigen Flaschen langfristig ablösen soll. Die flache, bauchige Form blieb erhalten, die Kanten aber wurden eckiger.